Welcome to Zucchini-Art-Award
#1

Der durchsichtige Mensch / Oberhausener Manifest 1962

in Oberhausener Manifest 1961 27.02.2017 18:36
von Andreas • 11 Beiträge

http://podcast-ww.wdr.de/medp/fsk0/131/1...021962_wdr5.mp3


1962 war ich 2 Jahre alt.
Mit den Folgen des "Oberhausener Manifest" bin ich dann wohl erstmals so mit 20
mehr oder weniger bewußt in Verbindung gekommen. 1988 dann DIREKT in der Filmklasse Münster -
in PERSON von Lutz und nicht "irgendwie intellektuell". Das war WICHTIG.

Spreche ich mit jungen Filmemachern HEUTE an der Kunstakademie, die jetzt so zwischen 20 und 30
sind, dann strahlt diese "60ziger-Jahre-Revolte" FÜR ein ALTERNATIVES KINO nur noch als
ein entfernt-nostalgisches Ereignis nach: Heute definiert sich ALLES IRGENDWIE als ALTERNATIV
und ANDERS. Das Modell ist bis zur Unkenntlichlkeit leergelaufen.

Der Rote Faden ist verschwunden wie der Baum im Wald.

Ein "Rückblick" wie bei "ZEITZEICHEN" ist schnell mit einem "COOL!" oder "GEIL!"
abgehakt und durchgelaufen.

Ich würde fast sagen: "Besser so!", denn ein "Oberhausener Manifest" als "Nostalgisches
Ereignis" ist vielleicht noch unbrauchbarer als ein komplett vergessenes Manifest.
Letzteres ließe sich zu einem richtigen Zeitpunkt wiederentdecken -
nicht zum "reloaden" und "remastern" sondern als Meilenstein:
https://youtu.be/Rp2TegKYXbc


Die Zeit seit dem stillschweigenden Ausbluten der "Revolten und Avantgarden"
wächst sich zu einem riesigen Blinden Fleck aus ...

55 Jahre Oberhausener Manifest:
https://youtu.be/-I45dsEhovs
(bis zu ende schaun!)
google for "DAPL" or "STANDING ROCK"


55 Jahre Oberhausener Manifest:
https://www.youtube.com/watch?v=8c5KLYO8cIk#t=28m07s
(um zum durchsichtigen Mensch zurückzukehren ...)











Hoffnungsvoll stimmt mich ja Deine Einschätzung dass wir heute näher dran sind an

an unserer Geschichte als beispeilsweise vor 30 Jahren.

Gut das so zu sehen.


Aber wie siehst du es mit der Individualisierung?

Ich meine: Stellen wir mit dieser kleinen E-Mail-Liste nicht gerade den kleinen Versuch an

eine Art Miniöffentlichkeit herzustellen? Bezgl. der Grundlagen unseres Zusammenlebens ...


Ich kann gerade nicht einschätzen wieviel tatsächliche Bereitschaft/Interesse es dafür gibt -

trotz "mehr" emanzipierter Mitbürger.


"Der Staat" erscheint mir undurchsichtiger und verschlossener denn je

-auf smarteste Art und Weise-

DEINE ANFRAGE eigentlich daher für mich AKUTER denn je...


Aber die sog. sozialen Netzwerke verstopfen, vereinzeln und vermahlen

jede Öffentlichkeit zu einem lauwarmen Brei ...


Wie schätzt du die Chance für eine wirkliche ÖFFENTLICHKEIT heute ein?


Wer ist jetzt mit und dabei?

Ich weiß es nicht ...|addpics|e1g-1-5020.jpg|/addpics|

Angefügte Bilder:
Ich werde nicht fortgehen.jpg

zuletzt bearbeitet 01.03.2017 17:16 | nach oben springen

#2

RE: Der durchsichtige Mensch

in Oberhausener Manifest 1961 27.02.2017 18:56
von Andreas • 11 Beiträge

Hallo Lutz,
was hälst du denn davon wenn wir unsere "Miniöffentlichkeit"
in ein Internetforum verlegen?
Wir könnten es dann z.B: mit unseren Internetseiten verlinken
und so weiter öffenen.
Jeder kann mitlesen - wer mitschreiben möchte kann sich anmelden ...

z.B.:
Der durchsichtige Mensch

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#3

RE: Der durchsichtige Mensch / Oberhausener Manifest 1962

in Oberhausener Manifest 1961 03.03.2017 20:26
von Herr Taugenichts
avatar

Erstmal habe ich mich so riesig gefreut Zeitzeichen mit einem gut gemachten Beitrag zu hören. So wie mir immer noch Radio hören das liebste ist.

Das Filmfest in Oberhausen habe ich erst sehr spät kennen gelernt und an Festivals fand Ich immer das New Jazz Festival in Moers am spannensten.

Filme machen, hmm, Manifeste machen, also da muss man durch. Man muss einmal in seinem Leben ein Manifest gemacht haben und dann weiss man über die Notwendigkeit von Manifesten und Ihre zeitliche Haltbarkeit sehr gut Bescheid.

Das Manifest von Matthias Fechner und Herrn Taugenichts beinhaltete so wichtige Frasen wie KREIG IST SCHEISSE und EINER MUSS ES JA MACHEN. das sagt schon mal viel. Das man sich nicht über Kunstprofessoren lustig machen darf, wollte man uns beibringen, haben wir aber nicht gelernt. In Gegenteil. Der Film "Selbstkritik", den man noch schón im internet archiv findet, spricht für sich. Da haben wir dan auch gleich mit den anderen Manifesten und dem Komunismus aufgeräumt.

Und Das war auch mein erster Kontakt mit Lutz Mommartz, der so ganz ohne Manifest einfach nur da war. Da zu sein ist etwas ganz besonderes, was nicht jeder kann.

Revolution ist total out und anpassen kann man sich auch nicht mehr, man weiss ja gar nicht mehr an wen oder was.

Revolution und Freiheit:
http://5oymexico.org/wp-content/uploads/...ata-191x300.jpg
Emilio Zapata

Schauen wir uns das Foto mal an und bemerken:
Neben dem wunderschón geformtem Schnurrbart sind natürlcih die Patronen ganz wichtig und man sollte ernst Gucken.
Also lernen wir: Zur Revolution gehört der Tod und zur Freiheit der humorlose Stolz.

Die Frage: Frei sein, wozu? hat mich seit ich Lutz kennengelernt habe immer beschäftigt und das schöne ist, das sich die Antwort immer ändern darf. Bei Lutz darf man sogar lachen und sich trotzdem frei fühlen.

Man darf Filme mit dem Handy drehen und trotzdem ist man kein Revolutzer.

Man darf sogar Kunst nur für sich machen und muss sich ncht vor dem Tod fürchten.


Und da fällt mir wieder ein :

a) Nun ist jeder ein Kúnstler (wenn auch nur für 30 sekunden, Danke Andy!)
b) Als das Medium Video neu war hat Herr Paik sehr langweilige Sachen gemacht, weil das Fehrnsehen so spannend war. Haben wir jetzt den Punkt verpasst, wo das Fehrnsehen so langweilig geworden ist, dass wir jetzt endlich mal spannende Sachen machen sollten ohne Angst davor zu haben?

Wer oder was ist also ist die Öffentlichkeit?

Die Analyse von Facebook als Medium gibt uns wunderbare Antworten, die leider etwas deprimierend sind.
So geht es dann auch mit dem Internet, welches anscheinend auf einigen Rechnern oder Telefonen falsch installiert ist, jajaj!!!

Und dann las ich in der Zeitung (die Zeit) erstaunt, das die Erkenntniss dass "Politische Haltung mehr ist als ein Hashtag bei Twitter"(http://www.zeit.de/campus/2017/02/europa...ampf-demokratie) so gar nicht mehr ins Bewusstsein vieler Menschen durchdringt.

Jetzt weiss ich , wen ich NICHT als mein Publikum will und warum.


Also, ich finde den Austauch gut und ich glaube alles muss langsamer wachsen, wenn es wachsen will. so wie ein Baum.

Was mein Ihr?

Alles liebe vom Kai aus Mexiko!

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